Fahrzeugtreffen Bauma


Rückblick auf die 10. Ausgabe des Baumer Fahrzeugtreffen

 

Nun ist das diesjährige Fahrzeugtreffen bereits wieder Geschichte, alles Rollmaterial in ihre Heimatdepots zurückgebracht und auch in Bauma kehrt nun langsam der Winter ein.

 Zum Saisonabschluss zog das OK um Martin Aeschbacher, Christoph Felix, Alessandro Andreoli und Jürg Hauswirth nochmals alle Register, und liessen zum Thema „Nebenbahnen“ zahlreiche Gastfahrzeuge nach Bauma kommen und nach einen minutiös geplanten Fahrplan verkehren.

Über 2’500 Fahrgäste und noch zahllose weitere Besucher genossen vor allem das sonntägliche Kaiserwetter für einen Herbstausflug im Zürcher Oberland. Die gleichzeitig stattfindende „Plattform der Kleinserie“ sorgte wie immer auch dafür, dass auch die Anhänger der Modelleisenbahnen nach Bauma pilgerten.

Der ganze Betrieb konnte unfallfrei abgewickelt werden. Wir danken allen beteiligten freiwilligen Helfern für ihren grossartigen Einsatz in jeder noch so kleinen Charge. Ohne das perfekte Zusammenspiel aller Mitarbeitenden wäre ein solcher Grossanlass nicht durchführbar.

Text: Martin Aeschbacher (von der Homepage des DVZO)

 

Die weiteren Fahrzeugtreffen in Bauma werden auf jedenfall erneut einen Besuch wert sein!

 

Mehr Informationen unter: Dampfbahn-Verein Zürich Oberland


Reisebericht

Besuch in Bauma

 Plattform der Kleinserie und DVZO

 

Am 15.10.2016 trafen sich einige Mitglieder des FEC nach unterschiedlichen Anreisewegen in Bauma. Die für Modellbahner interessante Ausstellung mit einer Vielfalt an Herstellern von Kleinserien und von besonderem Zubehör, von Modellen in allen Spurweiten vermag auch dann zu faszinieren, wenn man keinen Budgetposten frei hat für die im Allgemeinen doch teuren bis sehr teuren Angebote. Kombiniert wird die Ausstellung seit Jahren mit einem besonderen Fahrzeugaufgebot beim «Dampfbahnverein Zürcher Oberland».

 

Eine Ausstellung für speziellen Modellbau

 

Am Morgen war es noch etwas regnerisch und bewölkt, genau richtig, um die Ausstellungsräume der Kleinserienhersteller zu besichtigen. Besondere Aufmerksamkeit erweckten die Neuheiten am Stand der Lichtsignale von MicroScale, die derzeit bekanntlich nach und nach auf der FEC-Clubanlage montiert werden. Ansonsten konnte man viele Lok- und Wagenmodelle sehen, darunter, dem Namen der Ausstellung entsprechend, vor allem Lokomotiven und Sonderwagen, die kein Grosserienhersteller je ins Programm nehmen wird. Von Spur N bis Spur I war alles zu sehen, inklusive die jeweiligen Schmalspurvarianten. Besondere Gebäude, Gebäudeausstattungen und Materialien zur Landschaftsgestaltung waren Teil der Ausstellung, und wer wollte, konnte sich unter Anleitung selbst einen Baum anfertigen. Bemerkenswert waren einige Dioramen, darunter solche einer Feldbahn, bei denen besonders die geschickte Verbindung von dreidimensionalen Gebäudeteilen mit der flachen Hintergrundkulisse ins Auge fielen

(Fotos 1–4).

Lokomotiven und Züge im Massstab 1:1

 

Beim Vorbild gab es als Gastlokomotive die De 6/6 15301 (Foto 5) im Einsatz vor Personen- und Güterzügen mit Personenbeförderung zu sehen. Zu erwähnen sind hier einmal speziell die liebevoll restaurierten Güterwagen, die der DVZO in seiner Sammlung hat – neu zu sehen war ein vierachsiger Tiefladewagen (Foto 6). Ebenfalls neu in Betrieb war die Ee 3/3 16363 ex SBB des DVZO.

Der Schwerpunkt lag aber beim Dampfbetrieb mit einer Reihe von Tenderlokomotiven diverser, meist verschwundener Bahngesellschaften; entsprechend rauchte und dampfte es auf den Depot- und Streckengleisen. Grösste Maschine im Einsatz war die Eb 3/5 Nr. 9 der BT (Bodensee-Toggenburg), einst bekannt als Zuglok für den Amorexpress. Wegen der etwas fremdartig montierten Wasserkästen fiel die Ed 3/5 Nr. 5 der MThB (Mittel-Thurgau-Bahn) besonders auf. Weiter waren eine Ed ¾ Nr. 51 der BSB (Bern-Schwarzenburg-Bahn) zu sehen, die Ed ¾ Nr. 2 ex SMB (Solothurn-Münster-Bahn) und die Ec ¾ Nr. 2 der ehemaligen Tösstalbahn, eine der DVZO-Lokomotiven. Ein Dank an diversen Vereine oder Clubs, welche diese Dampflokomotiven betreuen und die Anreise zum Anlass in Bauma auf sich nahmen. An längst vergangene rauchig-dampfige Zeiten auf unseren Bahnhöfen gemahnten die diversen Zugsabfahrten und Einfahrten in die Bahnhofshalle (Foto 7 und 8); der Russ der Dampflokomotiven wird schnell dafür sorgen, dass die jetzt noch neu erscheinende Holzkonstruktion ihre gewohnt dunkle Patina gewinnt.

Unterwegs zwischen Hinwil und Turbenthal

 

Wir vom FEC (Kajetan, René mit Partnerin Janine, Ramon, Jürg) machten einige Fahrten mit (siehe den Film von Ramon); zwischendrin half Ramon auch beim Rangieren mit einem TmIII ex SBB. Ein Fläschchen Zürcher Klevner gab es unterwegs im Speisewagen. Nach dem Mittag klarte es auf und ein schöner Herbstnachmittag mit viel buntem Laub erfreute die vielen Besucher und Besucherinnen. Die kalte und wieder trockene Luft sorgte für schöne Dampffahnen. Wegen der beachtlichen Steigungen hatten die Lokomotiven kräftig zu arbeiten; in einem Fall musste sogar eine Zwangspause eingelegt werden, um den Dampfdruck neu aufzubauen. Insgesamt ein lohnender Ausflug für Fans der grossen und der kleinen Eisenbahn – dies unser gemeinsamer Eindruck.

 

Bauma – Vorbild für eine Modellbahnanlage?

 

Für Modellbahner, welche die moderne Bahn schätzen, aber auf den Einsatz ihrer „alten Schätze“ nicht verzichten möchten, wäre Bauma eine idealer Vorschlag für einen Nachbau; man kann Zürcher S-Bahn-Garnituren laufen lassen oder GTW in Varianten. Wenn man den Anschluss der Landwirtschaftlichen Genossenschaft reaktiviert, an einem Rampengleis Holz verlädt und vielleicht noch ein Anschlussgleis für eine der typischen Textilfabriken des Tösstals hinzunimmt, wäre auch heute noch Güterverkehr denkbar. Die jetzt in Bauma wieder aufgebaute Bahnhofhalle ist eine Herausforderung für den Modellbauer, die auf einem sonst eher bescheidenen Landbahnhof doch einen besonderen, sozusagen grossstädtischen Akzent setzt. Ebenso reizt vielleicht eine der Steinbogenbrücken der DVZO-Linie zum Nachbau. Hochbetrieb mit vielen komplizierten Rangiermanövern, die man life erleben muss, um sie zu würdigen, kennzeichnen das Wochenende, an dem die Museumsbahn ihre grossen Anlässe durchführt. Dank der kurzen Züge braucht man keine so grossen Schattenbahnhöfe, und auch der Bahnhof selbst kann relativ kompakt aufgebaut werden. Auf der Museumsbahn kann man so ziemlich alles einsetzen, was sonst in Vitrinen ein stilles Dasein fristen muss, zum Beispiel auch Lokomotiven und Wagen aus dem europäischen Ausland.

Bericht und Fotos: Jürg Rychener


Video über den Besuch beim Fahrzeugtreffen 2016 in Bauma