Clubausflug 2016


Mit dem Extrazug ins Centovalli

 


 

Der diesjähriger Clubausflug steht unter dem Motto:
"Mit dem Extrazug ins Centovalli"
Der Clubausflug führt dieses Jahr ins Tessin und ins Centovalli.
In Locarno beginnt die Extrafahrt mit dem "Tramin" Be 2/2 n.7 (1908), Ex Tranvie Elettriche Locarnesi (TEL).
Die Fahrt führt von Locarno nach Intragna und nach Ponte Brolla. Fotohalte inklusive. Von Ponte Brolla fährt ein Regelzug zurück nach Intragna. Dort ist geplant, das Mittagessen einzunehmen. Die Aussicht Richtung Locarno sagt man, sei "grandios"!.
Nach dem Mittagessen geht die Reise weiter durchs Centovalli bis nach Domodossola. Von dort aus, wird die Heimreise ins Fricktal angetreten.


Reisebericht

 

Bel tempo caldo, cielo azzuro, risotto essellente, vino e birra, una bella macchina vecchia! – Che vuoi anche di più! Ticino, andiamo!

Für die Meisten von der regenverwöhnten Alpennordseite der erste Sommertag mit blauem Himmel und angenehmer Wärme: so stellte sich das Wetter ein, als der FEC dieses Jahr seine Clubreise absolvierte. René, unser erprobter Organisator, hatte eine Sonderfahrt ausgeguckt, die mit einem Tram der längst verschwundenen Locarneser Strassenbahn auf den Gleisen der Centovalli-Bahn alias Fart (Ferrovie e autolinee regionali ticinesi) absolviert werden kann. Die lange Anreise hatte zur Folge, dass sich ein Teil der FEC-Mitglieder, teilweise in weiblicher Begleitung, morgens um sechs auf dem sonntäglich ruhigen Bahnhof Frick einfand, bereit zum Start Richtung Süden. Unterwegs kamen weitere TeilnehmerInnen dazu, sodass wir insgesamt 16 Personen waren. Es war wohl für viele die letzte direkte Fahrt über die Gotthard-Bergstrecke, die ab Dezember dieses Jahres nur noch von regionalen Zügen befahren werden soll. Entsprechend galt die Aufmerksamkeit nochmals den Kehren, sei es bei Wassen (Dominik instruierte seinen Nachwuchs wie tausende Väter vor ihm) oder auf der Südseite. In Locarno angekommen, gab es eine kurze Pause, bevor wir den Tramwagen im unterirdischen Bahnhof besteigen konnten. Es handelt sich um den zweiachsigen Wagen Nr. 7 mit Baujahr 1910, tadellos renoviert und gut im Schuss. Hölzerne Längsbänke und das altertümliche Interieur mit vielen Messingbeschlägen und alten Lampen, offene Plattformen mit Führerstandseinrichtungen sind Dinge, die längst aus dem Alltag des Tramverkehrs verschwunden sind. In den Unterwegsbahnhöfen mussten Kreuzungen abgewartet werden, was die Möglichkeit bot, das altertümliche Fahrzeug von allen Seiten und mit oder ohne Leute zu fotografieren; in Verscio gab es dank freundlichem Kondukteur eine zünftige Gruppenfoto. Wir fuhren bis Intragna, danach zurück nach Ponte Brolla, von dort mit einem Regelzug zurück nach Intragna, wo wir im «Ristorante stazione» zu einem gediegenen, hervorragend gekochten Mittagessen erwartet wurden. Danach blieb Zeit, um den Ort zu besichtigen oder sich im Freien einem Kartenspiel zu widmen. Mit dem Panoramazug der SSIF (Società subalpina di imprese ferroviarie) ging es um drei Uhr weiter nach Domodossola. Die Strecke ist inzwischen durchgehend saniert, die engen Kurven verhindern freilich eine höhere Geschwindigkeit. Allerdings ist das nicht so wichtig, weil man deswegen die teils wilde Gegend der Valle Vigezza ausführlich geniessen kann. In Domodossola – der Zustand des Bahnhofs ist schockierend! – erwartete uns ein auch schon bald historischer Zug: Re 4/4II plus Pendelzug mit EW-I-Wagen. Der Lokführer führte vor, was das one-more-time-riding-Gefühl bedeutet, wenn eine Re 4/4II zeigen kann, was sie drauf hat; es war ein zusätzliches, wenngleich nicht programmiertes Erlebnis, mit diesem Zug durch den Simplon zu fahren, Durchzug inklusive. In Brig stand der nun wieder ganz moderne IC bereit, der uns ohne Umsteigen nach Basel brachte, mit einem guten Anschluss nach Frick. Alles in allem eine stimmige und genussvolle Reise, die uns René organisiert hat – Vielen Dank! Ob er, wie Gerüchte besagen, Verbindungen zu höheren Wettermächten hat, weiss niemand mit Sicherheit. Zu guter Letzt ein Lob für die Bahnen: die Anschlüsse klappten durchgehend!

Reisebericht von Jürg Rychener
Bilder von Jürg und Ramon Rychener


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